Wir organisieren bei Highländer ja in erster Linie Gruppenreisen. Und auch, wenn wir voll und ganz hinter unseren Produkten stehen, schnüren wir privat gern auch mal die Wanderschuhe, packen Schlafsack und Isomatte ein und suchen uns ein schönes Fleckchen Erde – idealerweise etwas ab der Zivilisation – und begeben uns auf Trekkingtour. Das Skandinavien für uns dafür ideales Terrain ist, brauch ich hier wohl kaum erwähnen. Und ein neues Abenteuer ist, zumindest in Gedanken, schon in Planung: Norge på langs.
Skandinavien heißt: keine allzu weite Anreise, wenig Menschen, Jedermannsrecht (man kann sein Zelt quasi überall aufschlagen, legal) und eine fantastische Landschaft. Mal idyllische Wälder mit unzähligen Blaubeerbüschen, mal karges Fjell, mal weite Blicke über spiegelglatte Seen.
Mit Kollege Chris ging’s zu einer kurzen Büroauszeit schon ein Stück den Bohusleden in Schweden entlang. Weitere kürzere Touren sind in Planung, aber so richtig reizen würde mich schon auch mal das Projekt Norge på langs – Norwegen der Länge nach. Dafür braucht es allerdings mehr als nur fünf Tage oder zwei Wochen.
Tony Hinze, ein sympathischer Magdeburger, hat dieses Projekt bereits hinter sich und tourt mit einem kleinen Vortrag zum Thema Norge på langs durch Deutschlands Wohnzimmer, um andere an seinem kleinen Abenteurer teil haben zu lassen.
Als er mal in Bonn war, habe ich ihm interessiert gelauscht und folgendes für mich mitgenommen.
Der Traum von der Reise
Wer ihn hat, sollte ihn nicht lange aufschieben. Der perfekte Zeitpunkt ist immer jetzt.
Vorbereitung – Fitness
Wer mit mindestens 25 kg auf dem Rücken länger unterwegs sein will, sollte fit sein. Tony hat dankbar auf einen Personal Trainer gesetzt, aber häufiger eine Runde joggen und ein paar Wochentouren mit Ausrüstung reichen auch. Eine gewisse Kondition kommt beim eigentlichen Trekking ganz von alleine.
Vorbereitung – Ausrüstung
1. Gute, eingelaufene Wanderschuhe
Harold Fry läuft im Roman die 1000 Kilometer in Slippern von Südengland bis an die schottische Grenze zu Fuß, aber das kann man sich ja aufheben, bis man ebenso alt ist, wie Harold.
2. Wasserdichtes Zelt, Isomatte, warmer Schlafsack
Der Körper braucht zwischen den Tagesetappen ausreichend Erholung und Regen und Kälte galten bisher nicht als ideale Einschlafhilfe.
Da in den Fjällregionen Bäume rar gesät sind, sind Hängematten oder schwebende Zelte logischerweise nicht sehr hilfreich.
Alternativen zum Zelt bieten unterwegs immer wieder die Hütten des Norwegischen Wandervereins, die in bewirtschaftete und unbewirtschaftete Hütten unterteilt werden.
3. Karte & Kompass
Wer fähig ist, sich nur anhand von Sonne, Mond und Sternen zu orientieren, dem gehört mein vollster Respekt. Alle anderen sollten mit Karte und Kompass im Gepäck starten. Tony hatte das zu Beginn mit dem Kompass und Karte noch nicht ganz drauf, aber auf den gut markierten Anfangswegen immer parallel zu Hinweisschildern geübt und als es notwendig wurde, war der Umgang damit schon Normalität. Das find ich beruhigend und auch logisch. Reine Theorie ist nicht immer der beste Weg.
4. Wörterbuch Norwegisch
Die Papier Version ist zwar etwas aus der Mode bekommen, aber nicht vom Akkustand des Smartphones abhängig. Würde ich dennoch weglassen. In der Weite der Natur hätte ich eh das Glück, wenn überhaupt, dann einen Japaner oder so zu treffen und da würde ich auf meine sonstigen Sprachkenntnisse, vor allem Englisch setzen.
5. Smartphone & Co
Irgendein Gerät, mit dem man sich verständigen kann, ist mehr als sinnvoll. Für Nicht-Notfälle ist das eh kaum noch wegzudenkende Smartphone nicht verkehrt. Ersatz-Akkus nicht vergessen!!!
Da der Empfang von Smartphones nicht immer gesichert ist, empfiehlt Tony neben dem Smartphone ein Notfall-Satelliten-Messenger wie den wespot. Per Knopfdruck verschickt dieser automatisch ein Lebenszeichen an ausgewählte Personen und im Notfall einen Notruf mit aktueller Position.
6. Lebensmittel
Den Punkt habe ich ungewöhnlicherweise nicht mehr ganz parat. Es ist klar, dass es nicht an jeder Ecke einen Imbiss oder Supermarkt gibt, aber für wie viele Tage am Stück man seine Verpflegung mitnehmen sollte, habe ich wohl verdrängt.
7. Kamera
Irgendwie wollen wir unser Erlebtes doch festhalten und später teilen. Also mitnehmen, in welcher Form auch immer. Wenn man dann das Material im Anschluss auch zu einem hübschen, kleinen Vortrag zusammengeschnitten hat und einzelne Szenen mit Musik untermalt, aber bitte nicht wundern, wenn Zuschauer auch mal fragen, ob man z.B. die Musik beim Tanz auf einer Eisscholle auch wirklich so gehört hat.
Unterwegs
Von Freud und Leid berichte ich vielleicht ein anderes Mal, aber ich bin bislang am allererste Punkt gescheitert… Eleganter formuliert: andere Wünsche waren größer (naja) oder der Wunsch generell nicht groß genug, die Bequemlichkeit umso mehr (trifft es eher, leider).
Wer schon mal Norge på langs gewandert ist, dem bin ich für Kommentare und Hinweise dankbar. Oder auch über Tipps, welche Weitwanderstrecken im hohen Norden es noch wert sind, in die Wunschliste aufgenommen zu werden.
Hei Nele,
cooler Artikel zu einer richtig coolen Tour eines coolen Typen 😉 Ich würde dazu noch ein Buch empfehlen: „Norwegen der Länge nach“ – danach willst du ganz bestimmt selbst sofort losziehen!
Liebe Grüße
Simon
Danke Simon, da schau ich bei Gelegenheit sicher mal rein. LG, nele
Danke für die Infos. Ich war bisher noch nie in Norwegen wandern, deshalb bin ich froh über Erfahrungen. Demnächst gehts also wandern im Norden 😀 LG aus Sexten
Hei Nele,
ein toller Artikel, der unseren ewig gehegten Traum, dieses Abenteuer ebenfalls irgendwann noch in die Tat umzusetzen, wieder wach werden (und realistischer erscheinen) lässt. In jedem Fall werden wir demnächst zumindest wieder die Berge im norwegischen Jotunheimen „bezwingen“ und nehmen das mal als Training 🙂
Liebe Grüße von Conny und Sirko (NORDLANDBLOG)
Toller Artikel! Das stimmt 100%ig, der beste Zeitpunkt ist „jetzt“. Das Umsetzen muss ich noch üben 😀 Freue mich mehr von dir zu lesen. Liebe Grüße aus Nals.