Die Frage, die ich mir nicht nur einmal gestellt habe, lautet: Warum tue ich mir das eigentlich freiwillig an? Stundenlang durch die Berge der Alpen laufen. Höhenmeter, die ich mir mühsam erkämpft habe, wenig später wieder hinunter laufen. Und am Ende des Tages erwartet mich ein 60 cm breites Stück Matratze, auf welchem ich versuche, eingebettet zwischen schnarchenden Gleichgesinnten, mit Hilfe von Ohropax Schlaf zu finden.

Die Berge in der Ferne

Schon in meiner Kindheit gehörten die Berge, wie bei anderen Familien das Meer und der Strand, zu jedem Sommerurlaub dazu. Obgleich der Bauernhof, auf dem wir unsere Ferienwohnung bezogen, für mich wesentlich interessanter war als die umliegende Bergwelt zu erkunden, blieben wir nicht davon verschont, den einen oder anderen Gipfel zu erklimmen. Das „Gipfelerlebnis“ faszinierte mich schon damals, doch die Anstrengung des Auf- und Abstiegs sorgten dafür, dass mein Interesse für alternative Beschäftigungen mit zunehmendem Alter stieg und ich z. B. einen Windsurfkurs den Familienwanderungen vorzog.

Nichts desto trotz spielten die Alpen weiterhin eine Rolle in meiner Urlaubsplanung, wenn auch nicht mehr unbedingt im Sommer. Dafür umso mehr im Winter: Aus dem Lift die Gipfel zu bestaunen und auf Skiern den Berg hinab zu sausen, machte mir deutlich mehr Spaß und gehört bis heute zu meinen „Lieblingsurlauben“.

Erst als es den gemeinsamen Familienurlaub schon lange nicht mehr gab und ich den Erzählungen meiner kleinen Schwester von ihrer Hüttentour lauschte, kam mir die Idee, es selbst auch noch einmal mit einem Wanderurlaub zu probieren.

Kletterpassage in den Alpen

Am Fuß der Riesen

Meine erste Hüttentour führte mich vor vier Jahren ins Kleinwalstertal. Es sollte der erste intensive Wanderurlaub werden und bedeutete für mich: Lediglich ein Rucksack auf dem Rücken, Hüttenübernachtungen sowie ein Aufstieg am Anreisetag und ein Abstieg am Abreisetag.

Als besondere Herausforderung und gleichermaßen „Highlight“ der Tour galt es, ein Stück des Heilbronner Höhenweges, einem hochalpinen Wanderweg in 2432 m bis 2615 m Höhe, zu laufen.

Bei dieser Tour erlebte ich bereits einen Großteil dessen, was das Wandern in den Bergen für mich bis heute ausmacht: traumhaftes Bergpanorama fernab der Zivilisation und „Touristen-Hot-Spots“, die Freude über eine gemütliche Stube bei Ankunft auf der Hütte, ein kaltes Radler (oder heißen Kakao mit Rum – je nach Wetter), ein warmes und vor allem reichhaltiges Abendessen (hier spielt die Quantität eine ebenso große Rolle wie die Qualität), die Einsicht darüber, dass die Hälfte des Rucksackinhaltes völlig ausgereicht hätte und letztendlich das Gefühl, weit weg vom Alltag zu sein.

Wenn ich heute aus dem platten Rheinland Richtung Süden fahre und kurz hinter Kempten die Alpen am Horizont erscheinen, überkommt mich unmittelbar ein Gefühl der Freude. Erreiche ich dann die ersten Täler und die Berge ragen rechts und links immer höher in den Himmel, wird das Gefühl gleichermaßen stärker. Ich komme mir in dieser Umgebung winzig und schon fast ein wenig verloren vor, die Berge haben hier eindeutig „die Hosen an“ und trotzdem bin ich jedes Mal aufs Neue fasziniert und möchte schnellstmöglich tiefer in diese Welt eintauchen. Bereits beim Aufstieg beginnen für mich der Urlaub und die Entspannung. Mit jedem Höhenmeter lasse ich Zivilisation, Straßen und Motorgeräusche ein Stück weit hinter mir und komme der Bergwelt näher.

Der steile Anstieg

Für manch einen scheint Wandern eine monotone Tätigkeit zu sein. Aussagen wie „Der Weg ist das Ziel“ und „die Aussicht ist die Belohnung für die körperliche Anstrengung“ sind nicht unbedingt für jeden nachvollziehbar. Und es stimmt, mitunter müssen trotz Erschöpfung immer wieder sämtliche Kraftreserven aktiviert werden um das Tagesziel zu erreichen.

Wetterumschläge von blitzleblauem Himmel hinzu Starkregen und Gewitter verwandeln die heile Bergwelt innerhalb von Minuten in ein bedrohliches Naturschauspiel. Donnergrollen lassen einen erschaudern und selbst die beste Regenjacke versagt Ihren Dienst. Übernachten in einer Hütte bedeutet oft Verzicht auf jeglichen Komfort: Katzenwäsche mit eiskaltem Schmelzwasser ist das Standardprogramm und eine warme Duschen eher die Ausnahme. In diesem Falle kann man schon fast von „Luxus“ sprechen.

Eisfeld am Rifflferner in den Alpen

Gipfelglück in den Alpen

Warum also tue ich mir das eigentlich freiwillig an? Hinter jedem Wegstück eröffnet sich mir ein neues, einzigartiges Panorama. Die Neugier dieses zu entdecken motiviert mich weiterzulaufen. Anspruchsvolle Wege mit kleinen Kletterstellen und Schneefeldern fordern meine Konzentration und mein Geschick. Das Wetter am Morgen zwingt mich nicht selten, meinen inneren Schweinehund zu überwinden und auch bei Regen und Wind aufzubrechen. Einmal überwunden, merke ich wie die Zufriedenheit in mir wächst.

Noch so durchdachte Pläne, die ich aufgrund von schlechten Wetterverhältnissen oder örtlichen Gegebenheiten nicht nur einmal spontan ändern musste, führen dazu, dass jede Hüttentour etwas „Ungeplantes“ mit sich bringt. Ein Blick auf den Sonnenuntergang kurz vor dem Schlafengehen macht meinen Tag perfekt. Außerdem schmecken bröseliges Schwarzbrot und Käse nirgendswo so gut, wie bei einer Rast mit Blick in die schroffe Bergwelt der Alpen.

Einmal mit Mona in die Alpen? Highländer macht’s möglich!

Wer beim Lesen Lust auf eine Tour in die Alpen bekommen hat, für den hat Highländer Reisen im Jubiläumsjahr einen besonderen Leckerbissen im Angebot.

Mona nimmt auf ihrer Jubiläumstour alle Alpenfreunde und die, die es werden wollen an gleich zwei Terminen mit zum Genusswandern ins Kaunertal und Pitztal.

Reisetermin: 07.07.2018 – 15.07.2018 & 25.08.2018 – 02.09.2018
Reisepreis: ab 1.175,- €
Weitere Informationen und Buchung unter www.highlaender.de/hokp