Die Schweden haben so allerhand Weihnachtsbräuche, die für uns Nicht-Skandinavier doch etwas ungewohnt sind (Jul=Weihnachten). Da Weihnachten ja bekanntlich jedes Jahr früher vor der Tür steht, wollte ich heute kurz von drei schwedischen Weihnachts-Specials berichten.
Mal abgesehen davon, dass schon die Vorweihnachtszeit angemessen zelebriert wird – zum Beispiel mit dem Lucia-Fest und allgemein einer gehörigen Flut Gebäck, sowie Kerzen- und Lichterschmuck – gibt es noch einiges für die hohen Tage selbst.
Julbord
Der/die/das Julbord, also der Weihnachtstisch, ist ein ziemlich dekadentes und leckeres Essen. Denn es ist eigentlich mehr ein Buffet aus verschiedenen Speisen. Man isst es zu Hause, bei Weihnachtsfeiern und wer will bereits einige Sonntage vor Weihnachten im Restaurant. Es besteht aus Vorspeisen (hauptsächlich Fisch), Haupt- und Nachspeisen. Zu den Hauptgerichten gehört neben vielen verschiedenen Würsten, Salaten oder in irgendeiner Art verarbeiteten Kartoffeln auch der Julskinka. Der Weihnachtsschinken. Ein Schinken, der eine Kruste aus Semmelbröseln und Senf erhält und immer reißenden Absatz findet. Dazu könnte man natürlich ein Weihnachtsbier trinken.
Julmust
…oder Julemust trinken. Ein irgendwie merkwürdiges Gebräu, dessen genaue Inhaltsstoffe ich noch nicht so richtig herausgefunden habe, denn es wird auch an Ostern verkauft, heißt dann nur anders, nämlich Påstmust. Oder generell. Dann eben nur als Must. Die genauen Inhaltsstoffe des Julemust sind natürlich geheim, aber es besteht – und ich würde behaupten zu einem nicht ganz unwesentlichen Teil – aus Süßungsmittel und Malzextrakt. Beides in Sprudel gekippt, ergibt Julemust. Naja gut, insgesamt gibt es 30 Zutaten, aber was das genau ist – keine Ahnung.
Weihnachtsbock
Und wer bringt in Schweden, Norwegen und Dänemark die Geschenke? Richtig! Der Weihnachtsbock natürlich. Zumindest bevor er vom Weihnachtsmann abgelöst wurde. Bis ins 19. Jahrhundert gab es verschiedene Weihnachtsbräuche und Geschichten dazu. Noch heute ist der Bock aus Stroh ein beliebter Weihnachtsschmuck. Die Stadt Gävle stellt außerdem seit den 90ern einen riiiiiiesengroßen Strohbock auf dem Marktplatz auf. Allerdings wird er fast jedes Jahr Opfer von Brandstiftung.
Winter im Hohen Norden erleben
Vielleicht mögt ihr dem hohen Norden ja noch einen Besuch abstatten und zumindest die Ausläufer der Weihnachtszeit inklusive der Winter- und Weihnachtsbräuche noch selbst erleben? Dann schaut mal bei unseren Winterreisen vorbei
