Schon ewig versuchen wir Menschen die perfekte Synthetik-Faser herzustellen. Dabei ist das Naturprodukt Wolle – das es immerhin schon gab, bevor wir Menschen uns Gedanken über unsere Outfits machen konnten –  schon fast perfekt. Kleidungsstücke aus Wolle bewahren uns nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Hitze. Wolle hat so viele Vorteile, dass sogar einschlägige Onlinenachschlagewerke eigene Listen darüber führen, von denen  auch wir uns haben inspirieren lassen. Wolle ist wirklich ein super Produkt.

Was an Wolle so toll ist?

  • Wolle hat eine natürliche Thermoregulations-Eigenschaft. Wollpullis bestehen aus bis zu 85% aus Luft und sind deswegen ein toller Wärmeisolator.
  • Wolle kann nicht nur große Mengen an Wasserdampf aufnehmen, die Oberfläche stößt Wasser gleichzeitig auch ab. Und zwar viel schneller als Baumwolle. Deswegen fühlt sich Wolle sehr lange nicht feucht an, auch wenn man viel schwitzt. Ideal für Outdoor-Aktivitäten.
  • Wolle nimmt Schmutz schlecht an und knittert kaum: Prima, wenn man den Pulli mehrere Tage lang im Rucksack umhertragen möchte.
  • Wolle hat bis zu einem gewissen Grad eine Art natürliche Selbstreinigungsfunktion. Sie nimmt deswegen wenige Gerüche an und gibt sie schnell an die Umwelt ab. Man kann die Kleidung also mehrere Tage gut tragen. und sie riechen nach kurzem lüften immer noch nicht fies. Gerade auf Hüttentouren ein enormer Vorteil! Eure Mitwanderer werden euch ewig dankbar sein.
Wolle ist ein perfektes Material
Wolle

Warum Merinowolle?

Die Antwort ist einfach: Im Gegensatz zu vielen anderen Wollprodukten kratzt Merinowolle nicht. Das hat einen guten Grund, der mit dem Lebensraum des Merinoschafs zusammenhängt.

Im Sommer muss das Merinoschaf (es wird unter anderem in Patagonien gezüchtet) nämlich gegen Hitze ebenso gewappnet sein, wie gegen große Kälte im Winter. Daher besteht das Fell aus leichten, dünnen und vor allem atmungsaktiven Fasern, die die Sommerhitze erträglich machen. Im Winter wächst dem Schaf dann eine Langhaarschicht, die es gegen Kälte wappnet. Darin ist vor allem auch Flaumhaar enthalten. Dieses Haar ist besonders fein und stark gekräuselt, sodass die Isolationsschicht noch besser wird.

Die Merinowolle besitzt eine durchschnittliche Faserstärke von lediglich 16,5 – 24 Mikrometer. Im Vergleich dazu: Die von anderen Schafen ist manchmal bis zu doppelt so dick. Deswegen kratzt normale Schafwolle auch auf der Haut (ein menschliches Haar hat übrigens eine Stärke von circa 30 Mikrometern). Denn diese grobe Faser krümmt sich nicht auf unserer Haut und reizt damit die Haarfollikel – fies dieses Jucken. Merinofasern sind aber so fein, dass sie sich krümmen und ihre Berührung eben nicht unangenehm für uns wird. Denn die menschliche Empfindlichkeitsschwelle liegt bei circa 25 Mikrometer. Zur Erinnerung, die Faser vom Merinoschaf liegt knapp darunter (16,5 – 24).

Seht ihr. So einfach ist das.

Merinowolle