Da es für uns in Köln-Ehrenfeld langsam etwas eng wurde, haben wir uns nach neuen Alternativen umgesehen und voilà, schon ab Mitte Januar haben wir nicht nur mehr Platz, sondern auch Blick auf den Kölner Dom. Der Chef hat auch schon nachgemessen: sollte der Dom irgendwann einmal Lust bekommen, einfach umzufallen – Highländer Reisen oder zumindest seine Mitarbeiter wären Geschichte. So nah liegt unser neues Büro nämlich am Wahrzeichen Kölns und dementsprechend absolut zentral in der Kölner Innenstadt. Wir waren bei dem Angebot schnell, hatten Glück und freuen uns schon wie Bolle auf die neuen Büroräume.

Das heißt, aktuell hält sich die Freude noch in Grenzen. Denn alle, die nicht packen, arbeiten zwischen Kartonstapeln und suchen in den schon gepackten Kartons, müssen beim Telefonieren den Geräuschpegel vom Abrollen der Paketbandrolle, des Möbelrückens oder des ein oder anderen Fluchens, weil die Schrauben fester sitzen als gedacht, ausblenden. Die, die packen, kämpfen hingegen mit eben jenen Schrauben, wühlen viel alten Staub beim Büromöbel abbauen auf – mein T-Shirt-Wahl für diese Tage fällt farblich auf grau, da fallen die Staubflusen weniger drauf auf – und stolpern über so manch Gegenstand, der nicht mehr in die neuen Räumlichkeiten wandern soll.

 

       „Wie viele Dinge es doch gibt, die ich nicht brauche.“  – Sokrates

 

Es heißt also Entrümpeln und zwar ordentlich, denn zum einen will man keine Sache zweimal schleppen und zum anderen geht der Trend ja zum Minimalismus. In diversen Ratgebern wird man angehalten sich jeden Tag von einem Gegenstand zu trennen. Zum Beispiel bei Kleidung soll man für jedes neue Teil, zwei alte aussortieren oder sich gar Aufkleber mit Nummern besorgen und jeden Gegenstand, den man wirklich benutzt, fortlaufend mit eben diesen bekleben, um am Ende festzustellen, was nicht benötigt wird und zu sehen wie viel bzw. wenig rein anzahlmäßig dann doch für einen wichtig ist (statistisch gesehen, besitzt jeder Deutsche unüberschaubare 10.000 Gegenstände, Minimalisten kommen hingegen locker mit ca. 250 aus). Egal wie man es anstellt, Entrümpeln soll zu mehr Zufriedenheit führen. Ich glaube ja, da ist irgendwie was dran und nicht nur, was den privaten Rahmen betrifft, sondern auch im Büro.

Was hier u.a. schon entrümpelt wurde:

  • sehr sperrige und schwere Büroschränke, die wir niemals die schmale Altbautreppe im neuen Heim hinauf bekommen würden, auch nicht per Fahrstuhl.
  • gebrauchte und wahrscheinlich auch nicht mehr den Sicherheitsstandards entsprechende Rettungswesten, die im Keller lagern, seit vor vielen Jahren neue für unsere Aktivwochen in Westirland angeschafft wurden.
  • jede Menge Geschirr & Besteck aus den Zeiten, als Highländer noch Campingtouren angeboten hat (also so vor 10-15 Jahren).
  • und natürlich jede Menge Altpapier in Form von Jahre alten Touristik-Zeitschriften und sonstigem Papierkram, der halt so anfällt (Fazit: wir müssen noch viel, viel weniger ausdrucken!)

Einfach weggeschmissen wird jedoch nichts. Vieles haben wir via Kleinanzeigen oder einem Karton vor dem Bürogebäude mit entsprechender Aufschrift verschenkt, gespendet (unser Praktikant Martin engagiert sich bei seiner lokalen Flüchtlingsinitiative) oder z.B. bei nicht mehr funktionstüchtigen technischen Geräten fachgerecht entsorgt.

Ach ja, andersherum geht das übrigens auch: Beim Chef privat wird umdekoriert und was an Mobiliar dort nicht mehr benötigt, aber bürotauglich ist, schmückt demnächst die neuen Büroräume.

Neue Anschrift ab dem 18.01.2016: Burgmauer 10, 50667 Köln

Wer mehr zum Thema Minimalismus lesen will, hier mal zwei Artikel von anderen (auf mehr als zwei wollen wir hier nicht verweisen, denn vielleicht ist auch zu viel Info einfach zu viel):