Würdet ihr euch bei minus 30 Grad vor die Tür wagen um einen Mord zu begehen? Ich jedenfalls nicht und so gut wie jeder andere auch nicht. Deshalb passieren in Lappland auch so wenige Morde, vor allem im Winter. Aber, es gibt Ausnahmen. Ausnahmen so wie im Lappland-Krimi „Totenleuchten“ von Klara Nordin.
Auch in Jokkmokk am Polarkreis passiert eigentlich selten etwas Kriminelles. Der letzte Mord ist schon ein paar Jahre her, deshalb sind die Einwohner des Zweieinhalbtausend-Seelen Ortes auch so erschüttert als sie vom brutalen Mord am 17-jährigen Halbsamen Lucas erfahren. Zumal kurze Zeit zuvor dessen Freund Emil im Talvatissee mit dem Schneemobil ob der fehlenden Markierungen in ein Eisloch gefahren und erfroren bzw. ertrunken ist.
Auch die Stille erzählt – Samisches Sprichwort
Ein Fall für Bengt Karlsson, Margareta Mattsson und die neu aus Südschweden hinzugezogene Hauptkommissarin Linda Lundin, die ebenso wie der Leser nach und nach nicht nur in die Ermittlungen einbezogen wird, sondern auch immer mehr über die Samische Kultur erfährt.
Letzteres ist es, was den Kriminalroman der nach Lappland ausgewanderten deutschen Autorin lesenswert macht. So ist die Handlung um den jährlich stattfindenden Samedans angesiedelt, in der Nähe des Tatortes wird ein Messer, mit typisch Samischer Schnitzkunst gefunden und die Tötungsmethode erinnert sehr stark daran, wie Samen verfahren, wenn sie ein Rentier töten müssen.
Totenleuchten ist ein kurzweiliger Kriminalroman, der es dennoch schafft, bis zum Ende dabei zu bleiben.
Der Krimi wurde uns dankenswerterweise zur Verfügung gestellt vom Verlag Kipenheuer & Witsch.
Nachlese – Totenleuchten
Totenleuchten von Klara Nordin ist erschienen im Verlag Kiepenheuer & Witsch und als Taschenbuch oder E-Book bei buch7.de erhältlich. Preis 9,99 €
Für Fans der kalten Temperaturen und des Abenteuers im Schnee empfehlen wir unsere Winterreise nach Schwedisch-Lappland inkl. Huskyschlitten- und Schneemobiltour: Winterabenteuer in Schwedisch-Lappland – Auf der Spur des Polarlichts
